Beinhaus St. Peter, Rankweil

Rechts neben der Pfarrkirche St. Peter steht ein schlichter Rechteckbau unter Satteldach, der in die Friedhofsmauer eingebunden ist. Das aus der Barockzeit stammende Beinhaus diente der Aufbewahrung von Gebeinen, die bei der Neunutzung alter Gräber freigelegt wurden. An der Nordseite des Gebäudes finden sich zwei Gedächtnistafeln mit den Stifterfamilien. Das linke Gemälde zeigt die Marienkrönung mit den Hll. Dorothea und Matthias (gestiftet 1715). Auf dem Rechten ist die Heimsuchung Mariens mit den Hll. Johannes und Ignatius dargestellt (gestiftet 1739).

Nachdem das Beinhaus nicht mehr seiner ursprünglichen Bestimmung diente, trat in der Pfarre der Wunsch auf, das aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts stammende Gebäude in die Gegenwart zu holen. Das Architekturbüro Schallert Wüst in Feldkirch wurde mit dieser Umgestaltung betraut. Nach den Plänen von DI Bernhard Wüst erhielt das Gebäude im Westen eine neue Öffnung, deren Einschnitt mit Stahl ummantelt ist und einen Blick den neu gestalteten Innenraum freigibt. Für dessen künstlerische Gestaltung und Neuadaptierung konnte der Vorarlberger Künstler Paul Renner gewonnen werden. Am Boden befindet sich eine Kunstinstallation aus verflüssigten Baumharzen und eingearbeiteten Sedimenten auf Lichtkästen, die von Zumtobel Licht entwickelt wurden. Ebenso wurde eine vertikale Installation der Gebeine an der Ostwand umgesetzt.

Im Juni 2024 fand die feierliche Eröffnung des neu gestalteten Beinhauses samt Ensemble der Häusle-Villa, Stickerei und dazugehörigem Platz nach seiner Neugestaltung statt. 

Paul Renner (*1957 in Bludenz), Bekanntschaft mit Hermann Nitsch, für den er bis 1984 als Assistent arbeitet. Malerei, Literatur, Philosophie, Natur und Kulinarik.